musikprotokoll Eine enharmonische Verwechslung | |
Klänge fordern auf, Welt zu verändern und Welt verändert wahrzunehmen. Doch die Bedeutung der Welt, die Bedeutung eines Klangs kann sich verändern, ohne dass der Klang selbst sich verändert. Die Wahrheit des Klangs ist nicht absolut – und das 20. Jahrhundert hat sich diesen Umstand zunutze gemacht, nicht nur durch eine geradezu explosionsartige Vermehrung der Klangmöglichkeiten, sondern auch der Bedeutungsmöglichkeiten eines jeden einzelnen Klangs. Den Gipfel dieses Raffinements erreichen Musikstücke, die nur einen einzigen (oder im radikalen Fall: gar keinen) produzierten Klang verwenden, der aber in seiner Wiederholung immer wieder seine Bedeutung ändert.
Welche Klänge also sind heute noch Zeichen und damit Handlungsanweisung? Wofür, in welchem Kontext und unter welchen gesellschaftlichen Umständen tauchen sie auf? Die Welt als Klang zwischen ikonenhaften kommerziellen Soundlogos und privaten Klingeltönen, instrumentaler Avantgarde, abstrakter Elektronik, Klangdesign und Popsongs. Warum und wie fungiert und funktioniert ein und derselbe Klang in verschiedenen Kontexten als Zeichen für verschiedene Bedeutungen? Was kann Musik unter diesen Voraussetzungen bewirken? Was produziert die Bildhaftigkeit und somit die Weltbezogenheit von Klängen? Und wie nutzt Musik diese Bindung?
Anke Eckardt (D)
Between | you | and | me
Cage stehlen mit dieb13
ICAS Antichambre
Reni Hofmüller / Christian Lammer / Jogi Hofmüller (A)
Resonating Sculpture
Cantus Ensemble / Ensemble Zeitfluss
Boris Hegenbart (D)
Instrumentarium I.
ICAS Kitchen / ICAS Bar
Daniel Lercher (A)
missa brevis
Arditti Quartet
Heimo Lattner (A)
The Silbadores
Klangforum Wien
Trapist
Synaesthetic Enharmony
Lehn/Noetinger/Lercher
Enharmony. Micro-Lectures Kuratiert von Susanna Niedermayr & Christian Scheib (A)