No days of innocence!

Konzertreihe elektronischer Musik

81% Musik
13% Elektronik
9% Lärm
Elektroakustische Musik steht in dem Ruf, rein sonischer Materialität verhaftet zu sein und konkreten, auch sozialen Kodierungen um jeden Preis ausweichen zu wollen. Damit jedoch ignoriert sie ihren soziokulturellen Kontext und verschenkt ihr Potenzial einer kritischen Teilnahme. Doch die Tage der Unschuld sind vorbei: Terre Thaemlitz’ und Franz Pomassls Musik ist auch auf den ersten Blick kein L’art pour l’art, sondern sehr direkt und involviert.

Di 02/10, 21.30
Terre Thaemlitz (J/USA)

„No Sound Is Innocent“, titulierte einst Eddie Prévost und gab dem Musiker, dem Material, der Aufführung und dem Publikum einen Hinweis auf ihre kritisch-diskursive Potenz. Als kritisch versteht sich auch Terre Thaemlitz, der in Japan lebende Musiker, Autor, Intellektuelle und Betreiber des Labels comatonse recordings, der queer, populär und konsequent Musik als Diskurs propagiert und dabei immer auf einen Begriff von künstlerischer Praxis als kritischer Intervention insistiert.

Di 09/10, 21.30
Franz Pomassl (A)

Aus Franz Pomassls Musik atmet nicht Diskurs, sondern Provokation und Revolte. Der Wiener Elektronik-Pionier und Mitbegründer des Labels Laton schafft Arrangements von großer Kraft und einer radikalen Intensität zwischen energetischem Noise und rhythmischer Improvisation. Technische Parameter werden dabei forschend umgangen, etwaige Limitierungen der menschlichen Wahrnehmung schlichtweg verneint. Die Auftritte des Enfant terrible der Elektroszene sind legendär. Und laut.

Kuratiert von Heike Schleper (D)

Daten und Fakten

Terre Thaemlitz (J/USA)
Di 02/10, 21.30
Camp: Wohnzimmer
8 €

Franz Pomassl (A)
Di 09/10, 21.30
Camp: Wohnzimmer
8 €

Camp: Wohnzimmer

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