Rabih Mroué / Lina Saneh (RL)

33 rounds and a few seconds

53% Performative Installation
20% Abwesenheit
27% Traurige Wahrheit
Ein junger Libanese beendet sein Leben und beteuert in einem Abschiedsbrief, dass seine Gründe privat seien, auf keinen Fall gehe es um Politik. Doch der Freitod mobilisiert eine Gesellschaft, die verzweifelt nach Sinn sucht: Institutionen (offizielle und inoffizielle, religiöse und säkulare, linke und rechte) wie Individuen (junge und alte) finden ihre eigenen Gründe. Gehört der Tod des jungen Mannes der Öffentlichkeit oder nur ihm selbst und seinen Angehörigen? War er getrieben von der Hoffnung auf eine Revolte?
Rabih Mroué und Lina Saneh rekonstruieren in ihrer semi-dokumentarischen Arbeit scharfsinning die letzten Momente eines Lebens und erzählen zugleich passioniert und entlarvend von den Problemen eines Landes, in dem die arabischen Revolutionen des letzten Jahres keinen Funken geschlagen haben. Kann ein Akt der Verzweiflung, ob nun politisch gemeint oder nicht, die Hoffnung auf Wandel in einer so gespaltenen Nation wiederbeleben? Der junge Mann ist tot, doch in seinem Schlafzimmer lebt alles andere weiter, vibriert und kommuniziert: der Fernseher, der Anrufbeantworter, der Computer … Die Zeit hält inne und beginnt von vorn, aus lauter Kommunikationsfragmenten wird Geschichte zusammengefügt und selbstverständlich nie konstruiert.

Text und Regie Rabih Mroué & Lina Saneh
Bühnenbild, Grafik und Animation Samar Maakaroun
Kamera Sarmad Louis
Assistenz technische Produktion Sarmad Louis & Thomas Köppel
Übersetzung Ziad Nawfal
Casting und Produktion Petra Serhal
Schnitt Najib Zeitouni & Sarmad Louis

Mit Nagham Abboud, Samir Abou Jaoudé, Thomas Bowles, Edy Gemaa, Raseel Hadjian,
Colette Hajj, Wadad Hneine, Paul Khodr, Ibtisam Kishly, Eliane Mallat, Muriel Moukawem, Elie Njeim, Antoine Ozon & Najeeb Zeytouni

Stimmen Abdallah Al Machnouk, Gheith El Amine, Raphael Fleuriet, Charbel Haber, May Kassem, Nesrine Khodr, Victoria Lupton, Diran Mardirian, Rabih Mroué, Ziad Nawfal & Lina Saneh

Gesang Fatima Bazzi

Musik „Ya Jaret El Wadi“ von Mohammed Abdel Wahab &
„Le Dernier Repas“ von Jacques Brel

Leitung Produktion Dominik Jutz
Produktion Roland Gfrerer
Technische Leitung Karl Masten, Hermann Schapek
Technische Leitung Grazer Spielstätten Michael Doubek
Technik Grazer Spielstätten Martin Schachner

Koproduktion steirischer herbst, Ashkal Alwan – the lebanese association for plastic arts (Beirut), La Bâtie – Festival de Genève, Festival d’Avignon, Festival delle Colline Torinesi (Turin), Kampnagel (Hamburg), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Malta Festival (Posen), Scène nationale de Petit-Quevilly / Mont-Saint-Aignan (Rouen), Stage – Helsinki Theatre Festival & Théâtre de l’Agora – Scène Nationale d’Evry et de l’Essonne

Daten und Fakten

Deutschsprachige Erstaufführung
Fr 28/09, 21.30,
Sa 29/09 & So 30/09, 19.30
Dom im Berg
70’

18 / 12 €

In arabischer, englischer und französischer Sprache mit englischen Untertiteln

Talk im Anschluss
an die 2. Vorstellung

Shuttle-Service Wien – Graz - Wien
Sa 29/09

Tickets
Dom im Berg

wukonig.com
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